Nachdem wir schon am Vortag die 11. Etappe abgeschlossen hatten, waren wir am Morgen zwar immer noch leicht erschöpft, allerdings blieben weitere Blessuren aus und nach den 240.000dm am Vortag sollten nur noch 18.000m folgen. Es war also weit weniger „schlimm“ als unsere 8. und 9. Etappe wo wir an zwei Tagen insgesamt fast 68km hinter uns gelassen hatten.
Ein weiterer Vorteil, wir hatten bei „Mutti“ übernachtet. Wo erholt es sich besser? Ja, Wunstorf ist halt meine Heimatstadt… So musste natürlich auch ein kurzer Stadtrundgang sein.
Aber wir wollten ja nun auch weiter und uns stand leider nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung, wollten wir rechtzeitig in Bantorf ankommen. Und wir mussten ja auch noch unter Wasser…
Und dann verließen sie den Mittellandkanal (führt quer Mitten durchs Land, wie der Name schon sagt) und hasteten hastig durch den Haster Wald. Unseren guten Vorsätzen folgend, sammelten wir auf unserem Weg immer wieder hier und dort Müll auf. Unsere Tüte war schon als voll zu bezeichnen…
… da fanden wir eine ganz als leer zu bezeichnende Hinterlassenschaft eines Homo Sapiens. Wird wohl doch langsam Zeit, dass die Menschheit ausstirbt.
Der Deister ist natürlich nicht bei einer Eiszeit entstanden, wer soll das ganze Eis denn essen? Vermutlich haben den Hügel früher mal Menschen mit sogenannten „Bergwerken“ aufgeschüttet. Diese gab es im Deister wohl einige. Man hat dazu wohl Stollen gebacken und Kohle abgebaut. (Ist natürlich Unsinn, weiß doch jeder – Kohle gibt`s im Baumarkt). Auf jeden Fall hatte man später keine Lust die ganzen Loren zu verschrotten, sondern man hat die in den Orten ringsrum aufgestellt und als Geocacheverstecke recycelt.
Wer sich über die komische Schleife zum Schluss in unserer Route wundert: Wir hatten bis zur Zugabfahrt noch Zeit übrig um ein paar Geocaches „einzusammeln“.
Die 18,3km in 5,5 Stunden waren zwar kein Highlight, aber wir haben es trotzdem genossen die letzte Etappe durch die Norddeutsche Tiefebene zu wandern. So flach werden bis Mailand wohl nur noch meine Witze bleiben.
Um die Zeit im Zug produktiv zu nutzen, suchte ich nach einigen Geocaches, die auf der 11. Etappe auf (bzw. am) Weg liegen sollten. Dabei stieß ich auf einen Mystery-Cache, der sich auf den ersten Blick als recht leicht lösbar darstellte. Mit Hilfe von vorgegebenen Legosteinen sollten die Lösungsziffern gebildet werden. Das stellte sich allerdings als schwieriger als gedacht dar. Nach einigem Herumprobieren zeigt dann kurz vor Eilvese der „Geo-Checker“ doch noch ein grünes Licht. Puh, geschafft! So eine harte Nuss möchte nach dem gelöst werden natürlich auch gefunden werden, so begann der Wandertag erstmal mit einem Weg in die falsche Richtung – nach Norden. Unser Zeitplan sah heute eine relativ kurze Strecke vor, so dass es uns annehmbar erschien, unterwegs diesen und noch andere Geocaches zu suchen.
Ziel sollte Wunstorf sein. Kein Zufall, denn in Wunstorf bin ich aufgewachsen und wo übernachtet es sich besser als bei Mama?
Doch zunächst wandern.
Eine Hinweistafel und ein Geocache führten uns zu den Überresten des „Überseesender Eilvese“ (Link zu Wikipedia). Von 1913 bis 1929 konnte man hier Telegramme nach Übersee senden. Zwischen dem Funkturm mit 260m Höhe und niedrigeren Masten wurde ein Netz aus Antennen gespannt. Also quasi ein Internetz.
Irgendwann hat man dann festgestellt, dass man ja auch einfach anrufen könnte und das Ding dann wieder abgerissen.
Ein Fundament fanden wir im Wald – und in diesem ein Geocache…
Zunächst in den nördlichen Teil, wo auch heute noch Torf abgebaut wird. Offiziell Betriebsgelände fanden wir jedoch kein Hinweisschild welches ein Betreten verbietet… Ein wenig skurril mutet diese Landschaft schon an. Schreitet man durch den umrahmenden Wald, so blickt man auf eine weite, vom Raubbau des Menschen gezeichnete Fläche. Brauner Torfboden mit totem Holz und tapferen Gräsern. Muss das sein?
Ein einsamer Bagger wartet auf Beschäftigung. Gleisreste liegen im Moor. Immer
noch wird an einigen Stellen das abgebaute Torf mit Lorenzügen
abtransportiert, da Lkw hier einfach einsinken würden. Die Verbindung
der eigentlich noch aktiv aussehenden Gleise zum Betriebshof ist
allerdings gekappt und zugewachsen.
Zumindest scheint es, dass hier schon länger kein Zug mehr gefahren
ist:
Wir nähern uns dem Firmengelände. Ein Lorenzug ist abgestellt, ein weiterer Zug rattert an uns vorbei. Wir werden gefragt, was wir hier so machen. Dass wir zu Fuß auf dem Weg nach Pisa sind erwähnen wir vorsichtshalber nicht.
Der stillgelegte Bahnübergang über die „Moorstraße“ beweist, dass hier früher auch Züge auf 600mm-Gleisen fuhren. Heute verkehren die Züge auf 900mm Spurweite. Die Moorstraße ähnelt einer Achterbahn, schließlich sackt die Fahrbahn hier immer mal wieder ab. Aus Kindheitserinnerungen weiß ich, dass „früher“™ die Fahrbahn noch weit welliger war. Was ein Spaß!
Auf der anderen Seite der Straße wird das Moor inzwischen renaturiert. Erinnerungen werden wach, denn vor etwa 15 Jahren durfte ich mithelfen, hier einige alte Feldbahnschienen und Loren vor dem Verfall zu retten. Die Ecke ist inzwischen noch viel mehr zugewachsen und kaum noch begehbar.
Ein Holzsteg führt zu einem Aussichtsturm mit Blick auf das Meer. Meer? Mehr? Sind wir schon am Mittelmeer? Nein, der Turm ist weder schief, noch sind wir am Mittelmeer. Am Steinhuder Meer! Eine wahrlich gigantische Landschaft mit Natur pur. Zumindest hier am Ostufer ist das alles Naturschutzgebiet und für Menschen gesperrt. Daher hat man auf einer Radtour rund um das Meer tatsächlich nur selten einen Blick auf selbiges. Dafür halt diese Aussichtstürme.
Weiter geht es durch Durchschnittslandschaft ein paar Geocaches „einsammeln“.
Einen Lachflash verursachte ein Cache an einer ETWAS längeren Kette.
Bald standen wir am Zaun des Fliegerhorst Wunstorf. Heimat des LTG 62. Früher auch als Rennstrecke genutzt. Und wer hat gewonnen? (Und wer hat gewonnen?).
Nun wurde es nun doch schon langsam dunkel, nicht zuletzt weil sich eine dicke Regenwolke auf den Weg machte, uns zu besuchen. So durchquerten wir Wunstorf doch eher zügig und verschoben den Stadtrundgang auf den folgenden Tag, der Etappe 12.
Tatsächlich haben wir uns in der Zeit gehörig verschätzt. Eine Zugverspätung bei der Anreise, der Umweg zu Beginn und die vielen Geocaches kosteten einfach recht viel Zeit, so dass wir fast 3 Stunden später als ursprünglich gedacht am Ziel eintrafen. Allerdings haben wir uns auch bewusst dazu entschieden heute etwas mehr Zeit zu lassen, so dass das dann auch wieder keine Überraschung war.
Die 24 km legten wir in 9 Stunden zurück. Am Folgetag war nun eine noch kürzere Etappe geplant, die uns an den Rand der Erde der Norddeutschen Tiefebene und an den Fuß des Deisters führen sollte. Und das unter Wasser! Also: Dranbleiben!
Diese Etappe gehörte eher zur Kategorie „ist halt auch mal so“.
Denn: Es regnete.
Gut: Nur ein Mal.
Schlecht: Den ganzen Tag.
Blöd ist halt, dass man sowas plant und das Wetter vorher so genau erstmal nicht weiß. 25 Grad und Sonnenschein wären halt schon besser gewesen. Ende Januar allerdings eher unrealistisch. Gut, mal wieder passende Klamotten rausgesucht. Es wurde zu einem Wettstreit zweiter Strategien: Regenklamotten gegen Regenschirm. Wer wird „gewinnen“?
Schon im Vorwege war klar, dass es heute keine wirklichen Highlights geben wird, aber wie die Verrückten durch den Regen latschen muss auch mal sein. Nennen wir es: Die Elemente der Natur.
Von Gedanken zum Gedenken. Unerwartet einige Kreuze neben den Gleisen. Eine kurze Internetrecherche bestätigt unsere Vermutung. 2008 war hier noch ein Bahnübergang an dem 4 junge Erwachsene ihr Leben ließen. Ja, so schnell kann das gehen. Ein Grund mehr, jede Minute des Lebens auszukosten und auch unseren Kindern entsprechend viel Zeit zu schenken!
Jetzt ein kleiner Geschichtsexkurs: Kurz: Vor dem 2. Weltkrieg wurden die ersten Autobahnen in Deutschland gebaut. Die heutige A7 plante man damals mit einem etwas anderen Verlauf. Einige kleinere zu Kriegsbeginn bereits fertiggestellte Bauwerke finden sich in entlegenen Feldern mitten in Niedersachsen. Lang: Bitte diesen Artikel auf Geschichtsspuren.de lesen!
Eigentlich müsste ich jetzt noch eine spannende Geschichte dazu erfinden, allerdings gab es nichts besonderes zu Berichten. Es regnete und regnete. So langsam zeichnete sich ein Sieger ab im Battle Regensachen vs. Regenschirm.
Und langsam wurde es dunkel. Gut, dass wir beide uns noch Stirnlampen organisiert hatten. So war es auf dem Weg durch den Wald nach Eilvese nur halb so gespenstisch. Ohne Licht wären wir aufgeschmissen gewesen. Wie haben wir das bloß früher gemacht?
Gut getimt erreichten wir den Bahnhof Eilvese. Denn nur noch eine kurze Wartezeit blieb uns bis zur S-Bahn in Richtung Nienburg mit Anschluss in die Heimat.
Man darf sich so einen Tag nicht durch das Wetter vermiesen lassen. Daher hat es uns doch durchaus mal wieder Spaß gemacht! Trotzdem essen wir vor der nächsten Etappe lieber doch wieder unser Essen auf!
Achso: Regenkleidung vs. Regenschirm: Der Regenschirm hat hier gewonnen, auch dank des wenigen Windes. Die Regenkleidung war an einigen Stellen doch „durch“. Aber wer läuft schon 8 Stunden durch den strömenden Regen?
Die 32,4km bestritten wir in 8:20 Stunden, also 3,9km/h im Schnitt.
Altenboizen morgens um sehr früh. Das ganze Dorf schläft. Das ganze Dorf? Nein! 2 Personen sind schon früh auf den Beinen um den 2. Tag in Folge zu Wandern. Und zwar nach Pisa. Nein, nicht ganz. Heute nur bis nach Schwarmstedt. Fast 30 Kilometer sind geplant.
Das reicht auch. Denken wir uns so, bevor wir aufgestanden sind. Nach dem Aufstehen wären wir dankbar, wären es doch nur 200m, denn unsere Beine machen sich durchaus noch etwas bemerkbar. Naja, hilft nun nichts. Also Kaffee, etwas Frühstück und los geht es!
Bei „Tageslicht“ sieht die „Geisterbahn“ vom Vortag doch etwas unspektakulärer aus. Wir steigen am Bahnhof Altenboizen in unseren ZFE (Zu-Fuß-Express) nach Böhme.
In Altenboizen stehen auch Fahrzeuge der Böhmetal-Kleinbahn und die Werkstatt des Vereins.
In Klein Eilstorf enden die Gleise der Feldbahn und der Bahndamm ist so zugewachsen, dass dort kein Durchkommen mehr ist. Also mussten wir einen anderen Weg wählen. Was liegt da näher als … neben dem Bahndamm übers Feld zu stapfen? Doch „Oh nein!!! Wir haben was vergessen!!!“ Unser Essen!!! Im Kühlschrank!!! Die Getränke!!! In unseren Rucksäcken finden sich nur ungekühlte Kleinigkeiten und Wasser. Also zurück? Nein, dazu sind wir schon zu weit und wir würden nicht mehr im Hellen nach Hause kommen. Es ist zu spät. Wir werden verhungern! Hier!
Ok, um wegen Nahrungsmangel zu verhungern war es dann doch noch zu viel. Aber die Sandwiches und das Bier wären schon nett gewesen. Zumal dies unsere erste Etappe ist wo wir tatsächlich unterwegs keine sichere Verpflegungsstation hatten. Hier ist halt einfach nix außer ein paar Dörfer und ganz viel „Gegend“. Zufällig fanden sich noch einige Apfelbäume (incl. gereifter Äpfel) auf dem Weg und der Förster hatte für die Rehe auch noch Futter (Möhren und Äpfel) verteilt, welches auch noch für den menschlichen Magen vertretbar erschien. (Keine Sorge, wir haben für Bambi noch ausreichend übrig gelassen).
Das Bahnhofsgelände in Böhme ist inzwischen Privatgrund und unspektakulär. 1990 fuhr hier der letzte Zug. Nach nochmaliger Querung der Böhme bogen wir in „Lust“ rechts ab.
Selbige begann langsam sich bei uns zu verabschieden, denn das Gehen wurde schon jetzt „dank“ einer Blase an meinem Fuß beschwerlicher. Aber wozu schleppt man immer Blasenpflaster mit sich rum? So langsam macht sich die Erkenntnis breit, dass man wenn man 2 Tage hintereinander Wandern möchte doch den ersten Tag vielleicht nicht ganz sooo weit laufen sollte.
Über die Aller eilten wir nach Eilte. (Stimmt nicht, aber wegen des Wortspiels kann man das ja mal so schreiben). Hier gibt es zwar einen Laden auf einem Biohof, der allerdings weder Brötchen noch Kaffee verkauft – sondern nur Käse! Der gute „Eilter Bauernkäse“ hat schon Herrn Obama und Frau Merkel geschmeckt, wie auf einer Urkunde zu lesen ist. Auch uns mundet dieser durchaus, nur hätten Brötchen und Kaffee doch ganz gut dazu gepasst.
Nun gehen wir nicht über die Straße „Zum Bahnhof“ sondern „Am Busche“ aber trotzdem zum Bahnhof. Zumindest dahin wo mal einer war. Ja, schon wieder eine stillgelegte Bahnstrecke. Diesmal die „Allertalbahn“, die einstmals hier Verden mit Schwarmstedt (und weiter Celle und Gifhorn) verband.
Allerdings folgen wir der Strecke nur ein kurzes Stückchen bis zu einem unscheinbaren Bahnübergang. Für mich allerdings ein sehr bedeutender Bahnübergang, denn einstmals begegnete ich hier vor vielen Jahrzehnten das erste Mal einer stillgelegten Bahnstrecke. Damals noch geschottert und nicht als Radweg ausgebaut.
Wir verlassen die Bahntrasse und durchqueren die Schotenheide. Früher wurde hier tatsächlich Erdöl gefördert und man sah überall Erdölpumpen. Heute ist davon nichts mehr zu sehen. Um die matschigen und müden Hirne nicht zu überlasten, wählte ich einen einfachen Weg. Geradeaus. 9 Kilometer einfach nur geradeaus. Das war einfach. Und schön. Und ruhig. Fast. Wäre da nicht das Rodungsfahrzeug mittendrin gewesen hätte man meinen können die Welt ist aus. Pause mittendrin auf einem Jäger-Hochsitz. Was erwartet man so auf einem Jäger-Hochsitz außer einer Holzbank, Zigarettenkippen und Kronkorken? Na klar! Einen Bürostuhl!
Weiter ging es entlang der Lindenstraße an die Leine. Nein, nicht die Hundeleine! Der Leine halt. Fluß, weissu? Nahe der Bothmer Mühle ein Abstecher an die Allertalbahntrasse, die hier einstmals die Leine querte.
Allerdings ist von Bahndamm und Brücke nicht mehr viel zu sehen. Wurde gerade recht frisch planiert. Irgendwie fanden wir dann noch den Weg bis Schwarmstedt und zu warmer Nahrung, Griechischer Art.
Fazit: War schon etwas viel, `ne? Aber egal, Spaß gemacht hat es wie immer sehr und ein besonderes Erlebnis auf alle Fälle!
Gelernt haben wir, dass man es bei Mehrtages-Touren zu Anfang doch ein wenig entspannter angehen lassen muss um nicht schon nach wenigen Kilometern am 2. Tag nur noch humpelnd voranzukommen. Und man braucht weniger Essen als man so denkt.
Und bei der nächsten Etappe: Eine unvollendete Autobahn, Felder, Wald, Regen und Dunkelheit. Also: Dranbleiben!
Premiere auf dem Weg nach Pisa! Diesmal haben wir uns erstmals vorgenommen, zwei Tage am Stück zu wandern. War das wirklich eine schlaue Idee?
Hier wie immer der Streckenverlauf:
Die Anreise nach Soltau erfolgte wie gewohnt mit der Bahn.
Bevor wir uns fragten, was denn heute so unser Ziel sei, wurde die Frage prompt beantwortet:
Die ersten Meter legten wir auf den Resten der erst 1996 stillgelegten Bahnstrecke Soltau-Neuenkirchen (Link zu Wikipedia) zurück. Aber wirklich nur die ersten Meter, denn 1914 wussten die Erbauer leider noch nichts davon, dass wir auf den Streckenresten gerne nach Pisa wandern wollten. Aber egal, musste heute halt eine andere stillgelegte Bahnstrecken als Weg herhalten. Aber mehr dazu später.
Doch als erstes erfuhren wir, was es heißt, auf Fehler in OpenStreetMap hereinzufallen.
Erst liefen wir entlang eines nicht eingezeichneten Trampelpfades, dann über einen eingezeichneten, aber irgendwie nicht mehr vorhandenen Bahnübergang und schließlich über einen nicht eingezeichneten Trampelpfad, da ein eingezeichneter Weg sich als Feldrand entpuppte. Und im Anschluss noch über einen nicht eingezeichneten UND nicht vorhandenen Weg (also quer übers Feld…). Aber sonst gings. So gut die OSM-Karte sonst ist, so schlecht war sie hier. Inzwischen sind diese Fehler aber behoben. Aber nur diese, hehehe….
In Meinern kurze Rastpause an einem Rastplatz, ein kurzes Stück an der Straße, über den Bostelerweg den Dehnbosteler Weg, dann irgendwie durch die Gegend, eine schöne, aber eher unspektakuläre Landschaft. War aber auch zu erwarten.
Bomlitz. Hier gibt es einen größeren Industriepark, der auch heute noch einen gut bedienten Gleisanschluss besitzt. (Link zu Wikipedia) Bis 1979 war die Werkbahn hier tatsächlich elektrifiziert – als Insellösung, denn die weiterführende Bahnstrecke in Walsrode ist bis heute nicht elektrifiziert.
Wir schauen uns den Bahnhof Bomlitz an, wo heute nur noch vereinzelt Museumszüge fahren, im Güterverkehr aber durchaus noch was los ist.
Wir durchqueren das ehemalige Werksgelände der Eibia (Link zu Wikipedia). Eine große Rüstungsfabrik im 2. Weltkrieg. Heute erahnt man kaum noch, dass hier einstmals mehrere 1000 Menschen arbeiteten.
Im Gebüsch entdecken wir eine alte Bahnsteigkante.
Ein Geocache führte uns zu einem versteckten und in einer tiefen Kuhle liegenden Bunkereingang. Allerdings trauten wir uns nicht so recht herein, so dass wir diesen Cache mal ungehoben ließen. Wir wollten ja auch noch weiter.
Nach Querung der Böhme und der fotografischen Festhaltung eines Erixx bei der Ausfahrt aus Walsrode, erreichten wir auch bald den Bahnhof von Walsrode.
Normale Menschen wären spätestens jetzt nach Hause gefahren, aber so sind wir ja nicht. Also weiter, am Walsroder Kloster vorbei.
Nach nochmaliger Querung der Böhme und einer weiteren fotografischen Festhaltung eines Erixx bei der Ausfahrt aus Walsrode (aber diesmal in Richtung Süden), inspizierten wir nun das erste Mal die Bahnstrecke von Walsrode nach Verden. Bahnstrecke von Walsrode nach Verden? Ja, die gab es mal. (Link zu Wikipedia)
Kurz: Zwischen Stemmen und Böhme schon seit 1936 unterbrochen. Verden-Stemmen noch Museumsbetrieb. Den Abschnitt Walsrode-Böhme galt es nun für uns zu erwandern. Ja, erwandern, denn viele Züge fahren nun hier nicht mehr. Die Strecke ist betrieblich gesperrt, so dass wir uns in den Bereich der Gleise trauten.
Aber
erstmal ging es jetzt über die Böhme und zum Rehweh am Bahnhof
Vorwalsrode (für uns hätte es eigentlich Hinterwalsrode heißen müssen,
aber naja, Details…).
So, Leute mit Schwellenangst bitte wegschauen und weglesen.
Wir folgten der Bahnstrecke Schwelle für Schwelle. Eisenbahnschwellen haben eigentlich immer den gleichen Abstand, der zu kurz für einen normalen Gang ist, aber auch zu groß um nur jede zweite Schwelle betreten zu können. Dazwischen unebener Schotter. Also bleibt nichts anderes übrig, als eine sehr ungewohnte Schrittlänge – von Schwelle zu Schwelle – zu wählen und dabei auch noch aufzupassen, auf den Holzschwellen nicht auszurutschen. In Summe also eher ungemütlich, eine längere Strecke auf einer Bahnstrecke zu wandern. Aber parallele Wege wären auch zu langweilig gewesen, also blieb uns nur der Weg zwischen den Schienen.
Dazu muss man wissen, dass es früher ja Streckenläufer gab, die tagein tagaus das so machen mussten…
Jetzt kam noch ein weiterer Faktor dazu, der den Weg zunehmend beschwerlicher und – „spezieller“ machte. Die Dunkelheit. Der Sonnenuntergang war bereits vollzogen, so dass mit jedem Meter auch noch ein Mangel an Licht hinzukam. Schwelle für Schwelle… Allerdings hatten wir diesen Fall bereits eingeplant (die Sonne geht ja öfters mal unter (nein, die Erde dreht sich weiter, aber das formuliert niemand so…)), und unsere Handy-Taschenlampen dabei.
Hollige. Was ist das? Ein Zug! Ein Geisterzug! Mitten im Nichts. Hier hat sich eine 600mm-Touristikbahn „breit gemacht“. Die „Böhmetal Kleinbahn“! (Link). Ja, BöhmeTAL. Unter einem Tal verstehe ich was anderes, aber naja was tut man nicht alles für die Touristen. Ich hoffe, die kommen hier auch zahlreich hin, denn die Kleinbahn hier ist sicherlich ganz nett mal zum Mitfahren. Jetzt, heute, jenseits von 21 Uhr ist allerdings kein Tourist zu sehen außer zwei Vollhonks, die mit Handytaschenlampen die Schwellen langtorkeln.
Bilder bei Tageslicht gibt es dann bei der nächsten Etappe.
Hm. Übernachten müssen wir ja auch noch. Wo und wie eigentlich? Der letzte Zug ist hier jedenfalls abgefahren. Outdoorprofis hätten jetzt sicher Zelt und Schlafsack dabei. Da wir aber keinen Bock auf Schleppen hatten und gerne ein „vernünftiges“ Bett wollten (verwöhntes Großstadtpack halt), blieb uns nichts anderes übrig, als hier ein Einfamilienhaus zu kaufen. Nein, besser: Ein zum Verkauf stehendes Einfamilienhaus über Errbieennbieh zu mieten. Ja, ein ganzes Haus! Gab halt nichts anderes, denn Altenboizen ist halt touristisch noch nicht soooo sehr erschlossen. Und Bett ohne Haus gibt’s nicht so oft.
Also schnell Hopfensaft und sonstiges Proviant in den Kühlschrank, und ab in das Altenboitzener Nachtleben! Das hieß dann konkret: Zähne geputzt, gegenseitig über schmerzende Beine und Füße vollgejammert und schnell ins Bett.
Ganze 37,65km hatten wir geschafft, und das merkten wir nicht nur am Abend…
Existiert die Geisterbahn auch bei Tag? Wie fühlt es sich an, nach einer 37km Wanderung am nächsten Tag eine 30km Wanderung zu machen? Warum wir fast verhungert wären, uns Rehe aber das Überleben sicherten. Lest selbst, bei der nächsten Etappe! (also abbonieren nicht vergessen!)
Die Zahl 7 hat ja immer etwas magisches. Der siebte Tag. Sieben Weltwunder, sieben Zwerge, das verflixte 7. Jahr einer Ehe… Nur sieben Berge mussten wir heute – auf unserer siebten Etappe – nicht bezwingen, nur einen. Und die Zahl der Brücken haben wir nicht gezählt, es waren aber auf jeden Fall mehr als sieben.
Den zurückgelegten Weg habe ich Euch wie immer auf gpsies.de dokumentiert. 29 Kilometer sollten vor uns liegen.
Warum diese Etappe unsere Tour für immer verändern sollte, lest Ihr weiter unten…
Wir wandern zunächst ein kurzes Stück entlang der „Heidebahn“ in Richtung Süden.
Wir verlassen die Bahnstrecke und gehen in das Pietzmoor.
Ein typisches Niedersächsisches Dorf halt 🙂
Und dann passiert etwas, womit wir nicht gerechnet haben!
Wir haben uns verlaufen! Jawohl! Ganz in ein Gespräch verwickelt vergessen wir doch tatsächlich einmal rechts abzubiegen! Und nun? Taxi rufen? Wo sind wir? Kurz die Orientierung orientiert und den ganzen Weg zurück gelaufen! Jawohl! Zumindest fast. Aber immerhin 150 Meter mussten wir tatsächlich wieder zurück gehen. Was für ein Umweg! Dafür nimmt der moderne Mensch ja nun schon meist ein Auto.
Eine kleine Pause machten wir im „Melkhus“. Mit Eis und anderen leckeren Sachen im Magen konnten wir unsere Wanderung in Richtung Süden fortsetzen.
Gleich gegenüber, etwas versteckt im Wald, jedoch noch mit voller Geräuschkulisse des Parks – Glücksschreie von vergnügten Menschen – liegt ein Gefangenenlagerfriedhof. Von 1914 bis 1921 wurden hier Kriegsgefangene gehalten.
Gleich neben dem Friedhof fanden wir einen Geocache, der unsere Wanderung für immer verändern sollte…
Darin befanden sich Mülltüten, mit der Bitte, Unterwegs doch ein wenig Müll aufzusammeln.
Uns das taten wir dann auch…
So beschlossen wir, auf jeder Etappe in Zukunft eine kleine Tüte Müll zu sammeln um zumindest diese Fleckchen Erde ein wenig von unserem Zivilisationsmüll zu befreien.
Weiter ging es durch den Böhmewald, eine landschaftlich wirklich schöne Strecke mitten nach Soltau rein.
Langsam fingen Beine und Füße an zu schmerzen, so dass wir uns auf herumstehende Stühle setzten. Dass dann dahergeplapperte Worte „Zwei Bier und Hacksteak mit Pommes bitte“ bewirkten, dass dergleichen plötzlich vor unseren Nasen standen, kann ja keiner ahnen.
29 Kilometer haben wir heute geschafft. Eine ordentliche Leistung! Das Gefühl hiernach kennen wir inzwischen, lässt sich jedoch kaum umschreiben. „Glücklich erschöpft“ trifft es ganz gut. Auch hierfür waren wir wieder einen ganzen Tag unterwegs.
Christi Himmelfahrt. Vatertag. Bollerwagen und Bier. Es geht auch ohne! – Bollerwagen.
Umstieg in Buchholz(Nordheide). Hier waren wir schon mal! Richtig! Und hier werden wir auch wieder sein, mit müden Füßen, glücklich aber erschöpft! Doch erstmal los! Kurz nach 9 setzt uns der Bus am Ponyhof ab. Diesmal ist es bedeutend wärmer als beim letzten Mal als wir hier waren.
Nun begaben wir uns auf diesen Weg:
Na, wer hat wohl mehr PS auf dem Ponyhof?
Ein letzter Blick zurück nach Ollsen
Im Gegensatz zur vorigen Etappe war heute unser Ziel klar: Schneverdingen. Vorher wäre es schwierig gewesen, wieder mit dem Bus wegzukommen.Wir gehen erst entlang der Straße und dann auf einigen Sandwegen bis Sudermühlen.
Als Fußgänger soll man hier wohl Limbo tanzen.
Dafür wird man mit einer Brücke belohnt. Pferde müssen sich mit einer Furt begnügen, sieht man sonst auch selten!
Was soll das sein?
Die Sudermühle
In Sudermühlen gönnen wir uns einen Kaffee und wandern durch den Wald auf dem „alten Postweg“. Überall finden sich Reitwege. Unser Kapppferd haben wir wieder nicht dabei. Hier sind wir auf dem Holzweg
Über den Pastor-Bode-Weg geht es durch das Zentrum der Lüneburger Heide. Eine wirklich tolle Landschaft! Einige alte Ställe verfallen in der Wildnis. Beinahe surreal. Mal so ganz anders als das sonst so typisch landwirtschaftlich geprägte Norddeutschland.
Eine Bank bietet sich für eine Pause an. Hier hört man nur das Rauschen des Waldes und der A7 und hat ein tolles Panorama vor sich. Wirklich toll!
Ein Geocache führt uns zu Hannibals Grab. Zumindest heißt die Steinsammlung so, wirklich begraben liegt der Hund, äääh… Hannibal wohl doch woanders, es sieht hier wohl nur so aus wie an Hannibals Grab. „Hannibals Grab“
Weiter geht es auf einen Schlenker zum Totengrund, eine weitere „Sehenswürdigkeit“ in der Lüneburger Heide.Uns kommt eine Gruppe jüngerer Herren entgehen, die uns Getränke aus ihrem Bollerwagen anbieten. Zwei „kurze“ Momente später stehen wir am Totengrund. Ebenfalls eine sehr beeindruckende Landschaft! (Fotos zeigen ist einfacher als umschreiben, daher hier halt Fotos) Der Totengrund – eine sichere Bank!
Der Maulwurf hat eine Abkürzung übers Feld genommen.
Nun ist es nicht mehr weit bis nach Wilsede. Wären die ganzen Touris nicht, fühlte man sich tatsächlich um 150 Jahre in die Vergangenheit versetzt. Das Dorf gleicht einem Museum. Alte Ställe, Kopfsteinpflasterstraßen und nur ganz wenige Autos. Was das ausmacht, so ein Dorf fast ohne Asphaltstraßen und Autos!!! Wunderschön!
Wir gönnen uns einen Hopfensaft und eine Heidschnuckenwurst. Schaf. Aber nicht scharf. Nur wenn man die Brille auf hat. Die Sonne scheint immer noch. Es ist ein Wetterumschwung mit Gewitter angesagt. Doch die machen um uns bisher einen großen Bogen und toben lieber dort wo wir heute nicht sind – zuhause! Ein Baum beim Mittagsschlaf
Nun heißt es Kletterausrüstung einpacken! Wir besteigen einen Berg! Den höchsten Berg der Lüneburger Heide! Mit 169m Höhe immerhin höher als ein zwanzigstel der Zugspitze. Ganze 94 km müssten wir laufen um den nächst höheren Berg zu erklimmen. Das geht nicht mal auf der Zugspitze. Also los! Erst eine alte Allee entlang, dann einen Wanderweg durch den Wald. Der Weg wird immer steiler und beschwerlicher bis wir die Baumgrenze erreichen. Über den nackten Fels klettern wir an einer Schutzhütte vorbei, die letzte vor dem Gipfel. Keine Zeit für Pause. Die Höhenluft macht uns zu schaffen. Es wird immer kälter. Vor lauter Anstrengung schauen wir nicht nach unten, bis… ja bis wir nach mehreren Stunden endlich den Gipfel erreichen! Ein Unglaubliches Panorama liegt vor uns!
Ok, ein wenig übertrieben. Nur „Wir sind eine Viertelstunde nen leicht ansteigenden Weg langgelatscht bis wir oben auf dem Hügel standen mit einem ganz netten Ausblick“ hätten nicht so spannend geklungen. Aber der Wetterumschwung kam schon genau zum passenden Moment und fühlte sich schon ein wenig so an als wären wir gerade mit der Seilbahn auf einen 2000m-Berg gefahren.
Nun war es plötzlich doch etwas bedeckt, deutlich kühler und diesig. Ein ganz leichtes Gewittergrummeln war zu hören, aber wir hatten Glück. Das Gewitter verschonte uns.
Heidschnucken am Notfalltreffpunkt.
In Niederhaverbeck gönnten wir uns noch ein Getränk und ein Eis, obwohl das Wetter nicht mehr so ganz so danach war. Aber geplant ist halt geplant… Der weitere Weg war wenig spannend. Weiterhin die gleiche, wunderschöne Heidelandschaft. Einige tolle Ausblicke gibt es auf den Fotos.
Ohne Worte…
Ein heimlicher Beobachter
Keine sichere Bank.
Kurz vor Schneverdingen machten wir noch eine letzte Pause am Silvestersee. Ein idealer Ort für einen Vatertagsausflug – dachten nicht nur wir. Vermutlich heißt er so da ganz Schneverdingen hier Silvester feiert. Vielleicht.
Der Bahnhof Schneverdingen. Heute der Endpunkt unserer Tour. Wann geht es weiter?
In Schneverdingen hatten wir noch ausreichend Zeit um neben dem Bahnhof uns einen fleischbelegten Teigfladen zu uns zu nehmen – dachten wir. In Wirklichkeit dauerte die Zubereitung derer um ein vielfaches länger als der Verzehr, so dass wir diese doch im Zug verspeisen mussten. Der „Erixx“ fährt uns hier auf der Heidebahn pünktlich bis nach Buchholz.
Ah, hier ist sie doch, die Zugspitze!
Da waren wir wieder in Buchholz(Nordheide). Mit müden Füßen, glücklich aber erschöpft!
Für die 27 km haben wir (mit Pausen) 10:45 Stunden benötigt. Wir haben uns also recht viel Zeit gelassen. Egal!
Winsen, Donnerstag 15. Februar 2018. 7:12 Uhr.
Februar!!! Irgendwas muss uns durchgeknallt sein, dass wir heute, bei etwa 0 Grad, und angesagtem Schneeregen uns auf den Weg machen. Den Weg weiter nach Pisa. Naja, Nahziel ist erstmal die Lüneburger Heide.
Es ist kalt. Nicht so, dass man sofort erfriert, nein, es ist eher eine Kälte die so ganz langsam in die Kleidung kriecht, sobald man sich nicht mehr bewegt. Natürlich sind wir nicht in Badehose unterwegs und den Wetterbericht haben wir auch studiert und sind dementsprechend gekleidet. Und ja, sicher geht es auch noch deutlich kälter. Trotzdem wären uns Sonnenschein und 20 Grad etwas lieberes Wanderwetter gewesen. Kommt noch. Sogar in Pisa klettert das Thermometer heute auch nicht über 10 Grad und Regen ist dort auch angesagt. Von daher ist es gar nicht so schlimm dass wir noch nicht dort sind. So liegt der Weg noch vor uns.
Damit die Kälte eben nicht ganz langsam in die Kleidung kriecht, sobald man sich nicht mehr bewegt, bewegen wir uns.
Zunächst einmal schnell nachholen, was wir letztes Mal vergessen haben. Ein Foto unseres vorigen Etappenzieles und heute Beginnes – der Bahnhof Winsen.
Etwas später stelle ich fest, dass der Autofokus in meiner Kamera ausgeschaltet war. Naja…
Hier zum Nachverfolgen der Streckenverlauf:
Also geht es zunächst durch Winsen. In der Schule hier fängt gerade der Unterricht an. Auf dem Fahrrad kommen uns Pendler auf dem Weg zum Bahnhof entgehen. Auf die Idee hier zu Wandern kommt außer uns niemand.
In Hamburg sind wir zwar nicht, einen Jungfernstieg gibt es trotzdem.
Diese Straße hat man wohl vergessen, weiterzubauen.
Wir unterqueren die A39 und erreichen Luhdorf. Man könnte lästern ob sich da beim ersten Buchstaben jemand im Alphabet um einen Buchstaben vertan hat. Machen wir aber nicht.
Luhdorf hat einen Bahnhof. Und zwar den der OHE-Bahnstrecke Winsen-Soltau. Ein Herr hält an und fragt, ob er fragen dürfe, was wir denn hier so fotografieren. Darf er. Verdattert fährt er weiter und ich dokumentiere fotografisch den Bahnhof mit einem Abstellgleis. So wirklich oft fährt hier nichts, die Gleise sind angerostet und geplante Museumsfahrten hatte ich im Vorwege dieser Tour auch nicht gefunden.
Das verstehe ich nicht. Es gibt doch bereits eine Trasse durch die Nordheide und der ICE fährt auch schon durch Winsen. Anscheinend wollen die Luhdorfer gerne einen ICE durch Ihr Ortsschild fahren lassen. Oder wollen sie nur einen eigenen ICE-Halt? Es ist zumindest derzeit keine neue Trasse mehr geplant. Nur ein Ausbau der bisherigen Strecke durch Winsen.
Am Luhekanal existiert eine Kanu-Slalomstrecke.
Wie spazieren entlang des Luhekanals über eine breite, alte Allee in den Morgen hinein. Hier liegen ein paar Geocaches die wir natürlich „mitnehmen“.
Hinter Bahlburg endet unser Weg im Bahlburger Bruch und wir erreichen die ehemalige Bahnstrecke Buchholz-Lüneburg. Ein Abschnitt der Strecke Bremerhaven-Berlin Wikipedia
Im Wald fanden sich Bäume, Büsche, Tiere, Blätter, einen alten Bahndamm und eine Nähmaschine.
Rechts und links des Weges sprießt schon grünes Gras! Der Frühling kommt!
Der alte Bahndamm
Was ist das?
Noch 248km bis Berlin!
Ein altes Signalmastfundament
Die Schienen sind abgebaut, aber sonst ist der Bahndamm noch deutlich als solcher zu erkennen. Wir folgen dem Bahndamm bis nach Wulfsen. Hier kreuzten sich die zuvor schon gesehene OHE-Strecke Winsen-Soltau mit der DB Strecke Buchholz-Lüneburg. Das Bahnhofsgebäude von Wulfsen ist vorbildlich restauriert, die Bahnsteige und der Gleisbereich hat sich selber renaturiert.
Kurz vor Winsen die Brücke über die OHE-Strecke
Man beachte den Gleisrest in der Straße
Etwas abseits vom Bahnhof machen wir Frühstücks- und Mittagspause zugleich beim örtlichen EDK.
Das Bahnhofsgebäude von Wulfsen
Gleisreste am Bahnhof …
Bahnhofsgebäude in Wulfsen mit selbst renaturiertem Gleisbereich.
250km bis Berlin
Das ehemalige Bahngelände in Wulfsen wird jetzt teilweise bebaut.
Der Bahndamm hinter Wulfsen
Noch ein Durchlass
Der ehemalige Bahnsteig in Tangendorf
Eine Brücke über die Hauptstraße – von oben.
Wir verfolgen auf Parallelwegen die Strecke durch Tangendorf bis unter die Autobahn A7.
Na, was bedeutet dieses Signal?
(Ich weiß es, sag‘ es aber nicht, hihi…)
An km 254 wohnen die Bienen
Hier unterquerte die Strecke die Autobahn A7.
Nach der Unterführung verlassen wir die Strecke endgültig und erreichen ein ehemaliges Tonabbaugebiet bei Brackel. Den dortigen Geocache finden wir nach einiger Suche. Von der hier ehemals existenten Feldbahn erkennt man nur noch den Bahndamm und einige Gleisprofile, die als Zaun aus der Erde ragen.
Ein ehemaliger Bahndamm der Feldbahn im Tonabbaugebiet.
Dorfszene. Man beachte die Kuh. Ein Anwohner fragt ob wir das denn gesehen hätten und ob das so seine Richtigkeit hätte. Wir wissen es nicht. Ist ja vielleicht die Hofkuh auf Wachposten.
Nach einem kurzen Kaffee-Tankstopp laufen wir zunächst parallel zur Hauptstraße und dann über schöne Wald- und Feldwege nach Hanstedt. Hagel vom Typ Viele-kleine-Körnchen-die-so-fies-pieken-auf-der-Haut begleitet uns durch den Ort.
Hier hätten wir bequem den Bus zurück nehmen können, doch irgendwie fühlen wir uns noch nicht „fertig“ genug und wagen noch weitere 4 Kilometer weiter bis nach Ollsen.
Etwa auf halben Weg bleiben wir stehen. Bisher merkten wir den zurückgelegten Weg schon ein wenig – jetzt holt er uns ein. Die „Schallmauer“ von 30 Kilometer macht den Weg mühsam. Keine Schmerzen, keine Erschöpfung, nein, es ist undefinierbar. Die Beine sind schwer, es ist kalt. Eine unsichtbare Bremse. Der Bus fährt erst in einer halben Stunde, also haben wir keine Motivation uns zu beeilen. Dennoch wollen wir das Ziel erreichen. Wir sind glücklich und erschöpft, aber nicht fix und fertig. Aber im Warmen sitzen wäre schon was! So erreichen wir stolz das erreichte Maximal-Etappenziel.
Die Wanderung war kein Ponyhof, aber die Bushaltestelle heißt trotzdem so… Ein natürlich unbeheiztes, einsames Haltestellenhaus lässt uns die letzten 20 Minuten frieren. Werden wir hier beim nächsten Mal doch noch auf Ponys treffen?
32 Kilometer liegen hinter uns. In 9 Stunden incl. Pausen haben wir diese Strecke bewältigt. Das ist in km/h gerechnet schneller als die vergangenen Etappen, aber die Temperaturen luden auch einfach nicht zu längeren Pausen ein. So haben wir einige Kilometer auf dem Weg nach Pisa gut gemacht!
Wir freuen uns auf eine schöne 6. Etappe durch die Lüneburger Heide, dafür sind dann aber angenehmere Temperaturen bestellt.
Das Datum für die 4. Etappe der Schiefen Tour nach Pisa war nicht zufällig der 10. September 2017. Schließlich fanden an diesem Tag Sonderfahrten des HEIDE-EXPRESS (LINK) auf der Strecke Winsen-Niedermarschacht statt.
Eigentlich ein Wunder, dass es diese 17 km lange Stichstrecke bis in die heutige Zeit geschafft hat. Wenige Güterkunden halten die Strecke am Leben. Personenverkehr gibt es schon seit 1966 nicht mehr, bis auf wenige Sonderfahrten im Jahr.
Doch zurück zum Ende. Von der vorigen Etappe. Die Geesthachter Schleuse erreichen wir mit dem Bus über die Autobahn aus Bergedorf.
Nun geht es entlang der B404 erst über den Schleusenkanal und dann über die Elbe. Hier befindet sich Europas größte Fischtreppe und eine Staustufe, die die Elbe von der Nordsee trennt.
Europas größte Fischtreppe. Soso.
Ok, hier ist nun nicht die Nordsee aber die Gezeiten der selbigen wirken sich bis hierhin aus. Dazu nutzte das 2011 stillgelegte Kernkraftwerk Krümmel das Wasser für die Kühlung.
Ein Blick zurück nach Schleswig-Holstein
Die alte Fischtreppe. Wirkt etwas natürlicher, hat aber wohl nie so richtig funktioniert.
Ein kurzes Stück wandern wir direkt an der Elbe, weiter neben dem Elbdeich bis nach Marschacht.
Woher wissen die, wo ich lang will?
Das KKW Krümmel. Wohnt da das Krümmelmonster?
Das ist zwar erstmal die falsche Himmelsrichtung aber die Bahnstrecke führt nun immer noch dort hin wo man einstmals mit der Fähre die Elbe queren konnte bevor das Wehr und die Brücke 1960 erbaut wurden. Ganz stimmt das nicht, denn die Strecke endet inzwischen kurz vor dem Ort an dem Gleisanschluss der Firma Bruno Bock.
Dort befindet sich auch der Bahnhof Niedermarschacht-Achterdeich wo die Museumszüge heute enden.
Bahnhof Niedermarschacht-Achterdeich.
In diesem Werk endet die Strecke
Endlose Weiten…
Immobilienbesichtigung
Ein erstes Foto des Sonderzuges auf dem Weg nach Niedermarschacht (s. oben)
Entlang der Strecke befinden sich zahlreiche Geocaches, Teil eines „Powertrails“ mit dem Namen „Das Kartenspiel“. Die Caches die wir recht schnell finden „nehmen wir mit“, andere finden wir nicht auf Anhieb und sparen uns diese. Wir haben einen genauen Zeitplan einzuhalten, um vernünftige Fotos der Sonderfahrten aufnehmen zu können. So hier kurz vor Eichholz und in Eichholz selber.
Entlang der Eichholzer Straße geht es durch den „Gewerbepark Eichholz“. Nicht groß aber größer als das Dorf selber.
Auf dem Rückweg nehmen wir den Zug bei Eichholz auf
Der Bahnhof Eichholz ist derzeit außer Betrieb. Also selbst die Museumssonderzüge halten hier nicht mehr.
Ja, was soll man dazu sagen. Immerhin einigermaßen arbeitnehmerfreundliche Zeiten.
Brücken über Brücken… Man glaubt ja gar nicht wie wenig Platz so auf dem Land hier ist dass man die Brücken auch noch stapeln muss… Das Flüsschen drunter heißt wohl Ilau-Schneegraben. Ja, irgendwann war das Wasser sicher mal Schnee…
Weihnachtsmarkt-to-go
Nochmal endlose Weiten
Irgendjemand hat den Bauernhof aus dem Bilderbuch geklaut und hier hin verfrachtet. Man beachte die Details!
Wir queren Oldershausen und erreichen die Ilmenau. Ein Fluß der heute eher nach einem Kanal aussieht. Schnurgerade links Fluß, Mitte Deich, rechts Bahnstrecke. Zumindest aus unserer Perspektive.
Wir erreichen ein altes Wehr (LINK), an dem uns ein Steg zur Mittagspause einlädt. Das Nadelwehr in Fahrenholz stammt aus dem Jahr 1888. Hier staute man das Wasser mit Hilfe von Holzpflöcken, die von der Strömung gegen einen Steg gedrückt werden. Die Schleuse ist heute noch für Freizeitskipper geöffnet, Frachtkähne fahren hier schon lange nicht mehr.
Der Fahrplan trieb uns weiter nach Fahrenholz, wo die Bahnstrecke kurz auf den Deich geführt wird. Hier wollte ich gerne ein Foto machen. Das Ergebnis hier:
Nicht im Bild war links davon der Abbau von „Rock am Deich“ im Gange.
Oh! Eine Kurve!
In Mover passten wir den Zug bei seinem einzigen Unterwegshalt ab.
Wieder einige schnurgerade Kilometer weiter fanden wir uns in Tönnhausen wieder. Hier gab es mal einen Hafen. Ok, vielleicht auch heute noch, aber so richtig der Bär steppt hier nicht mehr.
Port of Tönnhausen
Immerhin konnten wir hier den Sonderzug ein fünftes und letztes Mal für heute digital verewigen. Die Dorfjugend wollte irgendwie unbedingt mit ins Bild. Das Holzhaus ist nicht das ehemalige Bahnhofsgebäude sondern steht nur so am ehemaligen Bahnsteig rum.
Bei Nettelberg überqueren wir die Ilmenau. Hier führt eine markante Brücke die Bahnstrecke über diesen Kanalfluss. Oder Flusskanal? Egal. In Nettelberg befand sich einstmals auch ein Haltepunkt, heute mangels Bahnsteigkante mehr Punkt als Halt.
Ehemaliger Haltepunkt Nettelberg
Nebenan ist noch Eisenbahn“betrieb“. Eine Wagenabstellung.
Gleisanschluss von Kali+Salz in Tönnhausen
Im Alten Pumpenhaus – oder Sperrwerk oder irgendwas in der Richtung – kann man eine Zeitreise 50 Jahre in die Vergangenheit machen.
Vorsicht! Schnellfahrten!
Hups…
Die Bahnstrecke in Winsen
Nach einigen Kilometern und Caches durch die Feldmark und Winsen erreichen wir unser heutiges Ziel – den Winsener Bahnhof.
Nun haben wir uns erstmal eine Stärkung verdient! Schließlich war dies bisher die längste Etappe auf dem Weg nach Pisa. Einmal sitzend merken wir in unseren Beinen jeden einzelnen der 24 Kilometer.
Fix und fertig und glücklich es geschafft zu haben. Ein tolles Gefühl!
An ein Zielfoto denke ich erst im Zug.
Distanz: 24 km
Gehzeit: 8,5 Stunden incl. Pausen und Wartezeiten (Zug kam nicht on-demand)
Diesmal mit Begleitung (nenne wir ihn „Malte“) geht es auf die 3. Etappe in Richtung Pisa.
Unseren Ausgangspunkt Aumühle erreichen wir mit dem Auto.
Den genauen Verlauf findet Ihr hier:
Hier geht es weiter: Der Bahnhof Aumühle
Es fährt immer noch eine S1 nach Poppenbüttel. Da hat sich die Anzeige aber im Standort vertan…
Ah, hier ist sie also!
Es geht durch Aumühle entlang zahlreicher schöner alter Villen, an einem Bismarckturm (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Bismarckturm_(Aum%C3%BChle)
So ein Quatsch. Insekten können doch gar nicht lesen!!!
An der Heilig-Geist-Kirche findet man den Hinweis, dass der Gottesdienst heute in Aumühle stattfindet. Na da kamen wir ja gerade her und so weit zurück wollten wir dann auch nicht laufen.
Nach Durchqueren des alten Wohltorfer Ortskernes erreichen wir die Wentorfer Lohe. Bis 1997 war dieses Gelände ein Truppenübungsplatz. Daher finden sich hier einige Überbleibsel, wie z.B. dieser „Panzerberg“.
Hier oben stand ich bereits vor einigen Jahren mit einer Gruppe Geocacher um einen (für mich ersten) Nachtcache zu heben. Leider ist dieser nicht mehr aktiv. Nur irgendwie kam mir die Gegend damals dunkler vor…
Den Berg erklommen wir irgendwie um oben unseren Kaffeebedarf zu decken (ok, das wäre auch unten gegangen, dann hätte man aber nicht den Ausblick auf die zahlreichen Walkergruppen genießen können). Die Betonrampe ist so steil, dass man lieber nebenan im Gras geht. Sie wird offenbar regelmäßig als Bierflaschenrobustheitstestrutsche genutzt, davon zeugen Scherbenteppiche auf beiden Seiten.
Im Hellen erschien das Gelände weit weniger unheimlich als damals beim Nachtcache, eher sogar sehr schön! So planten wir das Gelände absichtlich nicht auf dem kürzesten Weg zu erkunden.
In der Umgebung des Panzerberges sollte ein Cache zu finden sein, nur leider fanden wir zumindest auf Anhieb keinen Weg dort hin der uns nicht durch dichtestes Buschwerk geführt hätte. Also sparten wir uns diesen und machten wenig später lieber einen Abstecher entlang eines wunderschönen Baches zu einem Traditional Cache (LINK).
Allerdings wären hier Gummistiefel weitaus angebrachter als Turnschuhe gewesen. Nach kurzer Suche fanden wir den Cache und kehrten mit semitrockenen Füßen zurück zum Hauptweg.
Ein schöner Bach quert das Gelände. Da wir das Gelände queren, müssen wir auch den Bach queren. Mangels Querung hüpfen wir quer über die Steine. Quer, oder?
Na, wer findet das schwarze Schaf?
Nach Queren der weitläufigen Freiflächen ging es wieder in den Wald. Nun suchten wir einen auf Openstreetmap als Trampelpfad markierten Weg mit Brücke über einen Bach. Den Weg fanden wir noch mit sehr viel Phantasie (quer durch den Wald wäre deutlich einfacher gewesen), die Brücke (man sollte nicht alles glauben was man auf Openstreetmap so sieht, aber zum Glück kann man das ja bearbeiten.) aber nicht.
Nur mehr oder weniger zufällig im Wasser liegende Steine ließen uns den Bach, (es waren eher drei oder vier Bäche) durchqueren. Nass konnten unsere Schuhe ja nicht mehr werden. Waren sie ja schon. Die Wege bitte nicht verlassen. Und wenn der Weg irgendwie weg ist? Andere bezahlen für Abenteuerurlaub viel Geld.
Das Dschungelbuch
Irgendwann fand sich dann doch noch ein Trampelpfad
Wilde Tiere in freier Natur. Den Zaun mal weggedacht.
Mist, verlaufen! Der Eiffelturm steht doch in Paris und nicht in Pisa!
. Der Weg führt uns weiter durch Kröppelshagen (nur echt mit Tankstelle für den Getränkenachschub) in die Dalbekschlucht. Wer braucht schon Zivilisation.
Schöner Angelteich.
Naturtunnel auf dem Weg in die Schlucht…
Auch hier in der Dalbekschlucht gibt es einen schönen Nachtcache für den eine starke Taschenlampe zu empfehlen ist. Die Schlucht selber ist ein schönes Stück Natur. Ein Einschnitt im Geesthang. Die Dalbek schlängelt sich immer tiefer in den Geesthang, der Weg führt eher am oberen Rand entlang. Vielleicht auch ganz gut, denn in den vergangenen Wochen hat Hochwasser große Flächen im Tal zu einer Schlammcatcharena werden lassen. Die Dalbek ist ein sehr kurzes Flüsschen. Entspringt es doch kurz vor der Schlucht, mündet es kurz darauf in den Knollgraben. Ok, kennt auch keiner, weil noch kürzer.
Die Dalbek gilt es nun zu überqueren. Die erste Möglichkeit erinnert uns an zuvor. Brücke bei Openstreetmap eingezeichnet. Nur nicht vorhanden. Von der Flut weggespült? Egal. Wozu macht man Weitsprungtraining.
Dass sich 100 Meter weiter eine „richtige“ Brücke befindet haben wir dann lieber ignoriert.
Wir verlassen die Schlucht nach Escheburg. Einige Häuser haben hier einen tollen Blick über die Norddeutsche Tiefebene, befindet sich der Ort doch direkt auf dem Geesthang. Fast wie Blankenese nur ohne Elbe.
Wie wahr!
Im ehemaligen Bahnhofsgebäude von Escheburg befindet sich heute ein Italiener. Kaum dort fängt es an zu Schütten wie aus Eimern. Wie ärgerlich. Müssen wir hier wohl doch einkehren. Mal sehen ob in Pisa die Pizza genau so gut schmeckt.
Escheburg Hauptbahnhof
Kaum aufgegessen wird das Wetter auch wieder besser (ist ja klar, hat Mama auch schon immer gesagt).
Der Bahnhof liegt an der Bahnstrecke der Bergedorf-Geesthachter Eisenbahn von Bergedorf nach Geesthacht. Immerhin fahren hier noch Museumszüge und es gibt die Überlegung diese Strecke für den SPNV (Schienenpersonennahverkehr) wieder zu reaktiveren. Sinnvoll wäre es, denn Geesthacht hat ca. 30.001 Einwohner und ist nur per Bus zu erreichen…
Nun sind wir am Rand der Vier- und Marschlande. Die am dünnsten besiedelte Landschaft in Hamburg. Ja, Hamburg. Flach sind hier nicht nur meine Witze sondern auch die Landschaft. Die Elbe hat hier im Laufe der Jahre nach der Weichseleiszeit (ist das schon wieder so langer her…) dieses sehr breite Tal geformt. Das Elbe-Urstromtal.
Wir überqueren der „Marschenautobahn“ A25 und begeben uns zu einem ganz besonderen Punkt, nicht ohne dort noch einen, zwei, drei Caches einzusammeln. Wer einmal am westlichsten Punkt Europas war, weiß, dass es dort die berühmte „letzte Bratwurst vor Amerika“ gibt. Die im Übrigen genauso durchschnittlich schmeckt wie jede andere Bratwurst auch, natürlich zu einem überdurchschnittlichen Preis. Und eine Menge Touristen und einen gigantischen Ausblick auf den Atlantik.
So ähnlich ist es hier auch. Am östlichsten Punkt Hamburgs. Eine Menge Matschpfützen und einen semigigantischen Ausblick auf Wald und Stacheldrahtzaun eines Polizeiübungsgeländes. Nicht einmal ein Cache würdigt diesen einmaligen Platz! Da ist noch Potenzial!
Der östlichste Punkt Hamburgs
Bunkerreste
So, was wäre eine Die Schiefe Tour nach Pisa-Etappe ohne stillgelegte Bahnstrecke. Die „Hamburger Marschbahn“ waren einstmals mehrere Strecken hier über die Dörfer. Wahrscheinlich fahren heute im Jahr mehr Radfahrer auf den übriggebliebenen Trassen als damals Fahrgäste. Mehr zur Geschichte findet sich auf Wikipedia (LINK).
1950 sollen hier also die letzten Züge auf dem Bahndamm aus Richtung Zollenspieker nach Geesthacht gerollt sein. Radfahrer sind an dieser Stelle hier aber eher weniger unterwegs und auch als Fußgänger ist der Weg beschwerlich, denn auf dem Bahndamm verläuft sich ein Reitweg. Leider haben wir unsere Klapppferde nicht dabei. Dass wir dennoch hier einigermaßen gehen können liegt am sandigen Untergrund der das Wasser schneller abfließen lässt.
Der ehemalige MatschMarschbahndamm
Noch weniger Marschbahndamm
Bunkerreste
Bunkerreste
In diesem Wald entdecken wir zahlreiche Bunkerreste und Straßenlaternen rechts und links des Weges. Hier befand sich offenbar einstmals eine Pulver- und Munitionsfabrik. Näheres findet sich auf dieser interessanten Webseite des NDR (LINK).
Ein Geocache führt uns auf eine große Freifläche mit zwei hohen Dünen. Schon die dritte einmalige Landschaft auf dieser Wanderung!
„Besenhorster Sandberge und Elbsandwiesen“ nennt sich die Landschaft hier. Dabei haben wir weder einen Besen gefunden noch einen Horst getroffen. Dafür gibt es hier schon durchaus Sandberge wie man sieht.
Mit Unterquerung der B404 erreichen wir die Geesthachter Zivilisation. Es ist noch Zeit, dem Bus entgegenzulaufen, so gehen wir bis zur Geesthachter Schleuse. Diese Schleuse passieren die Schiffe auf Ihrer Fahrt von Hamburg elbaufwärts in Richtung Dresden.
Die Geesthachter Schleuse
Die andere Seite der Geesthachter Schleuse
Hier endet nun die 3. Etappe. Mein Mitläufer ist begeistert, beschwert sich aber über schmerzende Füße. Selber Schuld!